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Obus-Ersatzverkehr und Effektivität
Am Sonntag, dem 07.09.2008, war es wieder einmal soweit. Auf den Obus-Linien 861 und 862 wurde zum x-ten Mal in diesem Jahr Obus-Ersatzverkehr gefahren.
Ursache für den Obus-Ersatzverkehr war eine Sportveranstaltung. Die Bundestraße 167 wurde zwischen dem Sportzentrum Westend in der Heegermühler Straße und dem Eberswalder Markt in der Zeit von 09:00 - 14:00 Uhr teilweise voll gesperrt. Die Sperrung betraf also die Heegermühler Straße (zwischen Kranbau-Berg und Boldtstraße Vollsperrung, zwischen Boldstraße und Eisenbahnbrücke Sperrung einer Fahrbahnhälfte), die Eisenbahnstraße und die Friedrich-Ebert-Straße.
Die Obus-Linien 861 und 862 wurden in der Zeit der Sperrung mit Obus-Ersatzverkehr gefahren und über eine Umleitungsstrecke geführt.
Aus Nordend und Ostend kommend fuhren die Obus-Linien über die Friedensbrücke (Nähe Sparkasse) entlang der Bergerstraße bis Höhe Kreuzung Bus-/Hauptbahnhof. Die Weiterfahrt erfolgte über die einseitig gesperrte Bahnhofsbrücke und anschließend über den Kupferhammerweg zur Ersatzhaltestelle in Höhe Boldtstraße.
Zwischen Heegermühler Straße Haltestelle Sportzentrum Westend und Boldtstraße wurde dann auch noch der Obus-Ersatzverkehr unterbrochen. Fahrgäste mußten diese Strecke zu Fuß zurücklegen. Damit waren leider auch Fahrgäste betroffen, die sich nicht für die Sportveranstaltung interessierten. Ein besonders negatives Echo bei den Fahrgästen löste auch die zeitweilige Einstellung der Linie 865 zum Krankenhaus aus.
Zum wiederholten Male ist es damit unseren Lokal-Politikern gelungen, dass leistungsstärkste und umweltfreundlichste Verkehrsmittel der Stadt Eberswalde, nämlich den Obus-Verkehr, anlässlich von Großveranstaltungen stillzulegen. Wünschenswert bei der Planung künftiger Sportveranstaltungen wäre doch gerade das Gegenteil nämlich die Einbeziehung des leistungsstarken und umweltfreundlichen Obus-Verkehrs.
Einerseits fordern die Lokal-Politiker von der zuständigen Busgesellschaft Rentabilität, üben einen enormen Spardruck aus. U.a. drängt der SPD-CDU-geführte Landkreis als Gesellschafter die Bus- und Obus-Fahrer und anderen Angestellten der Busgesellschaft zum wiederholten Male zum Lohnverzicht. Andererseits werden der Busgesellschaft zusätzliche Kosten in Form des unnötigen Obus-Ersatzverkehrs aufgezwängt und auch die Fahrgäste unnötigen Belastungen ausgesetzt.
Eine andere Möglichkeit wäre aber auch eine Übernahme der Kosten des Obus-Ersatzverkehrs durch den Veranstalter der Sportveranstaltung. Wer den Obus-Verkehr stillgelegt haben möchte, bezahlt den Obus-Ersatzverkehr.
Fast jede Sache hat bekanntlich ihren Preis.
Anstatt die asphaltierte Hauptstraße zu Nutzen und damit die einzigste Ost-West-Verbindung der Stadt Eberswalde zu blockieren, wäre eine Laufstrecke im Grünen, z.B. den Schwappach-Weg entlang über den Eberswalder Zoo nach Spechthausen, oder die Nutzung der vorhandenen Sportstadien vielleicht auch eine Überlegung wert.