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aus der Märkischen Oderzeitung vom 10.06.2008:
Busgesellschaft setzt sich mit Angebot durch
Konzession für 34 Linien geht an Barnimer Betrieb
Eberswalde (MOZ) Das Landesamt für Bauen und Verkehr hat über die Konzessionen für 34 Barnimer Buslinien entschieden. Den Zuschlag bekam die Barnimer Busgesellschaft (BBG). Der Mitbewerber KVG Dreiländereck aus Zittau ging komplett leer aus. BBG-Geschäftsführer Frank Wruck rechnet trotz der Freude mit einem Widerspruch der KVG.
Von Hans Still
Die positive Nachricht war erhofft worden, Sicherheit gab es hingegen keine. Nun dürfte die Botschaft für etwas mehr Ruhe sorgen. Bei der Belegschaft hatte die Tatsache, dass sich ein Konkurrent um die Konzessionen bemüht, spürbare Verunsicherungen ausgelöst. Geschäftsführer Wruck reagiert gestern entsprechend erfreut, ohne in Euphorie zu verfallen. „Wir freuen uns über diese Entscheidung. Sie gibt uns für die nächsten acht Jahre Planungssicherheit, was aber nicht bedeutet, dass wir uns in aller Ruhe zurücklegen können.”
Ob der unterlegene Mitbewerber von seinem Widerspruchsrecht Gebrauch macht, bleibt abzuwarten. Wruck rechnet damit. „Wenn im berlinnahen Bereich eine Konzession ausgeschrieben wird, dann ist das für andere Verkehrsunternehmen durchaus interessant, da es im Berliner Rand eben deutlich mehr Passagiere gibt, als beispielsweise in der Uckermark”, sagt der Geschäftsführer. Allerdings hätte ein Widerspruch oder eine Klage keine aufschiebende Wirkung, wie Petra Dribbisch von der Pressestelle des Verkehrsministeriums bestätigt.
Was letztlich den Ausschlag für das Unternehmen gab, kann seitens des Geschäftsführers nur vermutet werden. „Offenbar habe wir unser Angebot besser auf die Bedürfnisse im Barnim abgestimmt. Besonders für den Niederbarnim haben wir Konzepte erarbeitet, um den
Übergang der Pendler zum schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehr zu optimieren. Das gilt speziell für die Bahnhöfe Werneuchen und Blumberg. Für Eberswalde muss man klar sagen, hier hat möglicherweise das Obus-Angebot der BBG den Ausschlag gegeben. Die KVG trug sich mit der Absicht, das Eberswalder Stadtliniennetz mit Dieselbussen abzusichern.”
Als vorteilhaft hat sich offenbar auch die große Akzeptanz des Obus-Systems in der Kreisstadt erwiesen. So favorisierte die Eberswalder Stadtverwaltung in ihrer Stellungnahme den so genannten Strippenbus.
Wruck kündigte unterdessen Gespräche zu weiteren Kosteneinsparungen im Unternehmen an, auch das Thema tarifliche Entlohnung werde dazu gehören. „Die steigenden Dieselpreise bereiten uns Kopfschmerzen, denn wir sind im Januar mit 1,20 Euro gestartet und zahlen jetzt 1,50 Euro pro Liter. In den ersten vier Monaten hatten wir 140000 Euro Mehrausgaben für Diesel.”
Petra Dribbisch bescheinigte der BBG „das bessere Verkehrsangebot” abgegeben zu haben. Kriterien seien beispielsweise gute
Anschlüsse und die sinnvolle Bündelung von Angeboten, sowie das Vermeiden von Parallelverkehr. Basis der Bewertung durch den Landesbetrieb für Bauen und Verkehr war der Nahverkehrsplan des Auftraggebers Landkreis.