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Anschluß des Stadtteiles Nordend an das Obus-Netz
Der Stadtteil Nordend wurde bereits während des zweiten Weltkrieges durch eine Omnibuslinie
verkehrmäßig erschlossen. Seit 1950 wurde diese Omnibuslinie wieder
regelmäßig befahren. Auf dieser Omnibuslinie verkehrte der von den Eberswaldern
"Jumbo" genannte Kraftomnibus. Dieser Kraftomnibus war ein unter Verwendung der
Karosserie des Obus Nr. 1I umgebauter LKW.
Am 05.04.1953 wurde die zweispurige Neubaustrecke Stadtzentrum-Nordend eröffnet.
Ein Linienverkehr mit Obussen konnte nur sonntags erfolgen, da nicht genügend Obusse zur
Verfügung standen. An den anderen Tagen wurde der Verkehr weiterhin durch den Kraftomnibus
"Jumbo" mit Anhänger gesichert.
Der Obus-Verkehr auf der Linie Nordend-Westend wurde ab Oktober 1953 mit der Inbetriebnahme
des Obus Nr. 9II vom DDR-Typ LOWA W 602a und eines Anhängers vom DDR-Typ LOWA
W 700 von sonntags auf die gesamte Woche ausgedehnt. Es wurde das rot-weiße Zielschild
eingeführt, welches bis heute die Linie nach Nordend kennzeichnet.
Die 3,2 km lange Obus-Strecke nach Nordend zweigte an der Friedrich-Ebert-Straße ab. Da
die Auffahrt zur Friedensbrücke sich damals in der Goethe-Straße befand, führte
die Obus-Strecke nach Nordend über Goethe-Straße, die damals neuerbaute
Friedensbrücke und dann über Straße der Jugend und Poratzstraße nach
Nordend. Weiter ging es mit einer einspurigen Schleife von der Poratzstraße durch die
Käthe-Kollwitz-Straße, Helene-Lange-Straße und Rosa-Luxemburg-Straße
wieder zur Poratzstraße. Diese einspurige Schleife war 0,7 km lang.
Das Foto zeigt den Aufbau der Fahrleitung in Nordend an der Kreuzung Helene-Lange-Straße
Ecke Rosa-Luxenburg-Straße.
Die Endhaltestelle befand sich in der Käthe-Kollwitz-Straße.
Hier ein Foto von der damaligen Endhaltestelle Nordend in der Käthe-Kollwitz-
Straße. Der Obus Nr. 9III vom tschechischem Typ ŠKODA 8 Tr6 mit
Beiwagen vom deutschen Typ W 701 wartet auf den nächsten Einsatz.
Da die Poratzstraße im unteren Teil durch teilweise unbebautes Gebiet bzw. durch mit
Einfamilienhäusern bebautes Gebiet führte, wurden beide Fahrleitungen an Masten mit
Auslegern befestigt.
Das Foto zeigt die Fahrleitung in der Poratzstraße in Höhe der Einmündung
Akazienweg. Der Obus Nr. 18I vom tschechischem Typ ŠKODA 9 Tr15 befährt
die Poratzstraße bergauf in Richtung Endhaltestelle Nordend.
Im oberen Teil der Poratzstraße ist die Fahrleitung teils an Masten, aber
überwiegend an den Wohnhäusern befestigt.
Das Foto zeigt einen Obus vom tschechischem Typ ŠKODA 9 Tr bei der Fahrt in Richtung
Bahnübergang Nordend, letztlich also Richtung Platz der Freundschaft (heute: Markt).