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Anhängeleiter vom DDR-Typ 3/10



Die Anhängeleiter vom DDR-Typ 3/10 wurde von der Firma E. Mühle Söhne, Maschinenfabrik-Leiternbau Löbau hergestellt. Die Anhängeleiter vom DDR-Typ 3/10 ist Baujahr 1957 und hat die Fabrikations-Nr. 566.

Die Anhängeleiter vom DDR-Typ 3/10 hat ein Eigengewicht von 500 Kg. Die höchste zulässige Fahrgeschwindigkeit der Anhängeleiter beträgt 25 km/h.

Das Foto zeigt die Anhängeleiter vom DDR-Typ 3/10 in einer Abstellhalle auf dem Betriebshof Eberswalde, Poratzstraße.

Anhängeleiter vom DDR-Typ 3/10 auf dem Betriebshof Eberswalde, Poratzstraße


Die mechanische Leiter ist dreiteilig und kann maximal bis auf eine Höhe von 10 m ausgefahren werden. Für die Leiterteile werden Holzleiterteile mit Stahlverspannung verwendet. Die Aufhängung des Leiterparkes erfolgt mittels zweier Bolzen direkt im Fahrgestell.

Das Fahrgestell ist eine vollständige Eisenkonstruktion und in jeder Stellung verwindungsfrei. Das Fahrgestell ist mit je 2 Stützspindeln an der Achse und am Querbalken und einer elektrischen Schlußbeleuchtung ausgerüstet. Die zwei an der Achse montierten Stützspindeln sollen beim plötzlichen Entweichen der Luft aus den Reifen ein Kippen verhindern. Vor dem Aufrichten der Leiter müssen alle vier Spindeln heruntergedreht werden.

Eine Achse mit kegelrollengelagerten luftbereiften Rädern trägt das Fahrgestell auf der einen Seite als Drehpunkt mittels eines Bolzens und auf der anderen Seite durch eine gelenkige Einstellspindel. Die Anhängeleiter ist mit Reifen der Größe 6.50-20 ausgerüstet.

Durch Drehen des Handrades der Einstellspindel kann der Leiterpark auf unebenem Gelände in lotrechte Stellung gebracht werden.

Am Fahrgestell ist das Getriebe zum Aufrichten angebaut. Das Getriebe hat zwei Sperrklinken. Eine Klinke davon muß beim Umlegen des Leiterparkes zurückgelegt werden.

Die Selbsthemmbremse besteht aus 2 Gußnaben mit Eisenscheibe, die beim Aufrichten durch das Gewinde im Innern der betreffenden Kurbel rechts- und linksseitig gegen die Sperrscheiben gedrückt werden. Die dauernd im Eingriff stehende Sperrklinke wird dadurch hörbar zum Arbeiten veranlasst.

Die Gurte, die an der Unterleiter befestigt sind, laufen über die Winde. Die Gurte lassen sich durch verstellbare Spannschlösser genau einregulieren.

Mit Wirkung über den gesamten Neigungsbereich verhindert ein Führungsrahmen sowohl das Verdrehen als auch das seitliche Nachgeben der Leiter.

An der Unterleiter ist eine Aufzugwinde mit Selbsthemmbremse montiert.

Aufzugwinde mit Selbsthemmbremse


Die Fallhaken arbeiten aufwärtsgehend und aufsitzend, wie Sperrklinken. Wird die Leiter eingezogen, tritt die Streichklinke in Funktion und behindert das Aufsitzen der Fallhaken.

Die an den Leitern befindlichen Obergurtverspannungen sind nachstellbar und vermeiden das Durchbiegen der Leiter bei Belastung. Durch das Anlehnen der Leiter sind jedoch die Verspannungen unwirksam.

Vor Inbetriebnahme der Leiter ist darauf zu achten, daß der Untergrund, auf dem das Fahrgestell steht, fest ist und den Druck der Stützspindeln sicher aufnehmen kann. Besonderer Wert wird auf die Sicherheit gelegt. So dürfen nur Personen, die Leiter bedienen und besteigen, die mit der Bedienungsanleitung und den Arbeitsschutzbestimmungen vertraut sind.

Der sicherheitstechnische Zustand der Anhängeleiter wird jährlich überprüft und in einem Prüfbuch schriftlich festgehalten.

Die Anhängeleiter vom DDR-Typ 3/10 ist seit 1957 beim VEB Verkehrsbetriebe Eberswalde und dessen Nachfolgern im Einsatz.